Warum eine regelmäßige Kontrolle bei Bluthochdruck wichtig ist
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Bluthochdruck, der auch als arterielle Hypertonie bezeichnet wird, macht oftmals kaum Beschwerden, ist aber ein großer Risikofaktor für lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beim Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen, die das Blut vom Herzen zu den Organen weiterleiten, durchgehend bzw. chronisch erhöht. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung und können dementsprechend erst sehr spät gegenwirken. Eine regelmäßige Blutdruck-Kontrolle ist daher sehr wichtig, da man selbst sehr viel dazu beitragen kann, um den Druck zu senken.
Q&A: Wissenswertes zu Bluthochdruck
Wodurch wird Bluthochdruck verursacht?
In der Medizin unterscheidet man zwei Grundformen von Bluthochdruck:
- primär: Bei der betroffenen Person gibt es keine Grunderkrankung, die sich als Ursache des Bluthochdrucks nachweisen lässt. Diese Form betrifft in etwa 90 Prozent der Bluthochdruck-Fälle.
- sekundär: Man weiß, dass es sich beim Auslöser um eine Erkrankung handelt wie zum Beispiel Funktionsstörungen der Schilddrüse, Nierenerkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen.
Begünstigende Faktoren für die Entstehung von Bluthochdruck in der primären Form sind unter anderem:
- Bluthochdruck in der Familie (genetisch bedingt)
- Übergewicht
- hoher Salzkonsum
- Rauchen
- übermäßiger Alkoholkonsum
- Bewegungsmangel
- etc.
Wichtig zu erwähnen: Bluthochdruck ist nach neuen Forschungsergebnissen geschlechtersensibel zu betrachten. Das bedeutet, dass die Erkrankung bei Frauen anders zum Vorschein kommt als bei Männern. Frauen starten zum Beispiel mit einem niedrigeren Ausgangswert und nicht selten tritt er erst nach den Wechseljahren auf.
Wie merkt man, dass man Bluthochdruck hat?
Wie eingangs erwähnt, bleibt Bluthochdruck oft lange Zeit unbemerkt, da es anfangs keine typischen Symptome gibt. Aus diesem Grund sollte man seinen Bluthochdruck eigentlich in regelmäßigen Abständen immer wieder kontrollieren lassen.
Mögliche Anzeichen für Bluthochdruck sind unter anderem:
- Abgeschlagenheit
- Kopfschmerz, vor allem morgens
- innere Unruhe
- Schlaflosigkeit
- Nasenbluten
- Schwindel
- Ohrensausen
- gerötetes Gesicht
- Übelkeit
Ist der Blutdruck sehr stark erhöht, können Atemnot, ein Engegefühl in der Brust oder Sehstörungen die Folge sein.
Daher wichtig: Eine Kontrolle des Blutdrucks sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen, auch wenn man sich gesund fühlt. Nur so lassen sich schwerwiegende Folgeschäden aufgrund von hohen Blutdruckwerden vorbeugen.
Was sagen die Messwerte aus?
Idealerweise sollte der Blutdruck bei 120/80 mmHg oder darunter liegen. Ein Wert knapp darüber gilt noch als normal, aber
- ab 140/90 mmHg, spricht man von Bluthochdruck Grad 1
Ein Wert ab 160/100 mmHg gilt als mittlerer, ab 180/110 mmHg als schwerer Bluthochdruck.
Bei der eigenständigen Messung ist zu beachten, dass es immer einen oberen (systolischen) und unteren (diastolischen) Wert gibt. Idealerweise sollte immer morgens und abends, bei ruhigem Puls gemessen werden:
- kurz vor und bei der Messung in ruhiger Position sitzen
- Manschette auf Herzhöhe platzieren
- nach ein bis zwei Minuten eine zweite Messung durchführen
- eine Woche lang täglich messen
- 30 Minuten vor der Messung idealerweise nichts essen oder trinken und nicht rauchen
Q&A: Diagnose & Therapie
Wie wird Bluthochdruck diagnostiziert?
Viele Betroffene merken lange nichts von ihrem Bluthochdruck, da er keine Symptome verursacht. Erst im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen können Unregelmäßigkeiten dann zum Vorschein kommen. Das wichtigste Tool um Auffälligkeiten zu entdecken, ist die regelmäßige, eigenständige Blutdruckmessung.
Weiter folgt:
- eine körperliche Untersuchung durch den Arzt
- Anamnesegespräch zur Abklärung weiterer Vorerkrankungen oder Risikofaktoren
- gegebenenfalls EKG
- etc.
Liegt die Diagnose Bluthochdruck vor, ermittelt der Arzt das Herz-Kreislauf-Risiko mittels Blut- und Urin-Untersuchungen. Auch das Auge sollte auf eventuelle Netzhautschäden überprüft werden. Ein EKG und Ultraschall des Herzens können werden dann für weitere Untersuchungen am Herzen eingesetzt.
Welche Therapie gibt es?
Bei kaum einer anderen Erkrankung lässt sich selbst so viel zu einer Besserung der Werte beitragen. Das Stichwort heißt hier: Gewohnheiten ändern.
Folgende Lebensstiländerungen sind zu einer langfristigen Senkung des Bluthochdrucks notwendig:
- gesunde und richtige Ernährung
- körperliche Bewegung
- Rauchstopp
- Entspannung
- Gewichtsreduktion (vor allem Bauchfett)
Wurde Bluthochdruckpatienten früher zu eher moderatem Ausdauertraining geraten, so steht heute auch das Krafttraining im Vordergrund. Der Besuch in einer Herzsportgruppe oder in einer speziellen Trainingsgruppe kann dabei helfen, gemeinsam mit anderen Betroffenen die Lebensgewohnheiten zu ändern.